Hansjörg Schneider, geboren am 27. 3. 1938 in Aarau (Schweiz) als Sohn eines Gewerbeschullehrers, aufgewachsen in Zofingen (Kanton Aargau). Studierte in Basel Germanistik, Geschichte und Psychologie; 1966 Promotion über Jakob van Hoddis bei Walter Muschg. Vorübergehende Tätigkeiten als Lehrer, Journalist sowie als Regie-Assistent und Chargendarsteller am Basler Theater ab 1968. Erste Veröffentlichungen in den 1960er Jahren, z.T. in der „Basler National Zeitung“ unter dem Pseudonym Peter Fischwanz. Schneider, Mitglied der Gruppe Olten, lebt als freier Schriftsteller in Basel. Er gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikern der Gegenwart und ist einer der bekanntesten Kriminal-Autoren der Schweiz.
* 27. März 1938
von Eckhard Franke und Oliver Ruf
Essay
„Richards Material war sein eigener Zustand“, heißt es in Botho Straußʼ Roman „Die Widmung“. Den (Prosa-)Figuren Hansjörg Schneiders lässt sich dasselbe nachsagen und, eingeschränkt, dem Schweizer Autor selbst. „Jedes Buch und jedes Theaterstück ist eine Haut, die ich abstreife und liegenlasse. Und immer muß ich mir wieder eine neue Haut wachsen lassen“, notiert Schneider in sein Tagebuch einer Krise, „Wüstenwind“ (1984). Schreiben als (Ver-)Äußerung des Innersten: Für Hansjörg Schneider ist literarische Produktion identisch mit permanenter Selbstvergewisserung. Seine literarischen Anfänge, hektografierte Bändchen mit Gedichten, Skizzen und kleinen Erzählungen, die in die frühen 1960er Jahre zurückreichen, schöpfen ...